Schwanger - und plötzlich ist alles anders!

Sport

Foto vom 16.10.2017 (25. SSW)
Foto vom 16.10.2017 (25. SSW)

 

 

 

 

 

 

Schon seit einiger Zeit habe ich vor, eine kleine Zusammenfassung darüber zu schreiben, wie es mir mit der Schwangerschaft geht bzw. was anders kam als erwartet...

 

Inzwischen bin ich in der 26. Schwangerschafts-

woche und wieder halbwegs fit, doch das war zu Beginn gaaaaanz anders...

 

Ich habe mich ja mal eine Zeit lang relativ viel mit dem Thema Sport und Schwangerschaft auseinander gesetzt, da ich ursprünglich vorhatte, über dieses Thema meine Diplomarbeit für den Fitnesstrainer zu schreiben. Damals fehlte mir jedoch der Selbstbezug und somit die Überzeugung, dass die Arbeit gut genug werden würde und ich lies es wieder fallen.

Durch all die gesammelten Informationen stellte ich mich darauf ein, dass auch ich in der Schwangerschaft weitersporteln könnte und alles geht, was mir auch vorher gut getan hatte.

Leider kam die Überraschung in ca. der 8. Schwangerschaftswoche - eine unbeschreibliche Übelkeit warf mich komplett aus der Bahn. Alles war plötzlich so anstrengend... Jeder Geruch, die Hitze des Sommers, zu schnelle Bewegungen, Lebensmittel die ich ansonsten jeden Tag konsumierte und vieles mehr rief starke Übelkeit in mir hervor. Am erträglichsten war es, einfach in der zum Glück halbwegs kühlen Wohnung zu bleiben und auf der Couch zu liegen. Diese Umstellung war Horror für mich, immerhin betrieb ich davor 10-15 Stunden Sport in der Woche und bin einfach generell nicht der Typ fürs ständig herumliegen und Nichtstun! Hin und wieder versuchte ich mein Gewissen zu beruhigen, in dem ich kleine Runden spazieren ging, aber selbst dabei gings mir nicht gut.

 

Somit konnte ich die ersten paar Monate der Schwangerschaft gar nicht genießen und fragte mich - so sehr ich mich auf unser Kind freue - ständig, warum ich mir das antat.

Vormittags verbarchte ich in der Arbeit (20h in der Woche), den Rest des Tages brauchte ich dann, um mich für den nächsten Tag wieder zu erholen.

 

Ab dem 4. Monat lies die Übelkeit endlich nach - zuerst wurde es tagsüber besser und dann waren auch immer mehr Abende dabei, an denen ich mich wieder halbwegs normal fühlte.

In dieser Zeit begann ich auch vorsichtig, mich wieder vermehrt zu bewegen - leichte Gymnastik, Yoga, Spazieren, Nordic Walken... Leider war irgendwie alles deprimierend, da ich durch das lange Herumliegen viel Muskel und Kondition abgebaut hatte. Wegen jeder schnelleren Bewegung fing ich an zu schnaufen als wäre ich gerade einen 10km Wettlauf gerannt, meine Muskeln zitterten schon bei Übungen, die vorher Aufwärmprogramm waren und generell war ich nach relativ kurzer Zeit immer komplett K.O. - Ich fing also mehr oder weniger wieder bei Null an.

 

Nach einiger Zeit mit Muskelaufbau und sanfteren Bewegungsmethoden wagte ich mich ans Laufen, was jedoch noch viel deprimierender war. Das Schlimmste war noch nicht mal meine Ausdauer, die fürchterlich schlecht war - mein Körper hatte sich inzwischen doch sehr verändert und meine Brüste waren stark gewachsen, wodurch sie beim Laufen schmerzten, was auch mit guten Sport-BHs nicht zu verhindert ist. Schweren Herzens lasse ich seit diesen zwei kläglichen Laufversuchen diese Sportart vorerst, ebenso wie Klettern.

Beim Klettern ist das Problem der Klettergurt - dieser soll ja über dem Hüftknochen sitzen und drück somit auch etwas auf den Bauch. Dieser Druck löste ständig Übelkeit aus und generell habe ich dabei einfach kein gutes Gefühl. Dazu kommt noch, dass ich irgendwie auf einmal mehr Panik habe abzurutschen. So beschränke ich mich derzeit darauf, Kinderkletterkurse zu leiten und selbst nicht zu klettern.

 

Seit Mitte September halte ich auch wieder wöchentlich ein Firmentraining, beim dem ich großteils Übungen einbaue, die ich selbst gut mitmachen kann. Geht mal eine Übung nicht, dann leite ich diese einfach nur an und kontrolliere umso besesr... ;-)

 

Die Kletterkurse montags und das Firmentraining dienstags machen mir Spaß und bringen wieder Abwechslung in den Alltag.

Doch viel mehr Fixtermine könnte ich mir momentan nicht vorstellen, weil ich nach diesen beiden Tagen dann meist froh bin, wieder etwas entspannen zu können.

Trotzdem lasse ich mich den Rest der Woche nicht gehen - meist kommt meine Schwester einmal vorbei, dass wir gemeinsam Trainieren oder Spazieren können. Am Wochenende wenns Wetter halbwegs passt mach ich gemütliche aber ausgedehnte Spaziergänge mit meinem Freund und meiner Familie. Mit einer Freundin bin ich auch regelmäßig unterwegs zum Nordic Walken - und seit neuesten zum Schwimmen.

 

Schwimmen war ich früher sehr viel, doch im letzten Jahr so gut wie nie, da es mein relativ voller Terminplan einfach nicht zulies.

Somit habe ich hier auch keinen dirketen Vergleich von wie es mir dabei vor der Schwangerschaft und nach der Übelkeit ging. Ich war beim ersten Versuch vor ca. 2 Wochen direkt überrascht, wie gut mir das tut und wie einfach es mir fällt!

Hinzu kommt, dass ich mich dabei wohl fühle, weil ich einen Sportbikini habe, der perfekt passt. Für alle anderen Sportarten ist inzwischen die Kleidungsauswahl auch auf ein Minimum geschrumpft und somit hab ich relativ wenig, in dem ich mich auch wirklich noch wohl fühle. Wenn die Kleidung zwickt, spannt oder man sich darin fühlt wie in einem Sack, leidet auch die Sportlichkeit darunter!

 

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Derzeit stelle ich mir vor, dass ich nach der Entbindung dann relativ schnell wieder mit Lauftraining beginnen möchte - den Kinderwagen haben wir natürlich gleich so ausgewählt, dass ich auch damit laufen kann. Ich freue mich jetzt schon darauf, wenn ich endlich mal wieder bei einer Laufveranstaltung teilnehmen kann! :-)

 

Das erste halbe Jahr werde ich keine Trainingseinheiten halten, mit Herbst 2017 jedoch möchte ich zumindest mit den Kletterkursen und dem Firmentraining wieder beginnen, soweit es sich vereinbaren lässt.

 

Auch mit den Energetikbehandlungen möchte ich im Herbst 2017 wieder starten.

Momentan arbeite ich auch in diesem Bereich wenig bis gar nicht, da bei Behandlungen einfach viel zu viel Energie im Spiel ist und mir diese zum Teil etwas zusetzt (Kreislaufprobleme).

 

Ernährung, Zusatzuntersuchungen,...

Nicht alles wurde anders als erwartet - trotz der starken anfänglichen Übelkeit (oder gerade deswegen, weil es ja angeblich heißt, dass das Risiko für Fehlgeburten oder Fehlbildungen geringer ist, wenn in den ersten Monaten starke Übelkeit auftritt) hat von anfang an alles gepasst bei den ganzen "normalen" Untersuchungen, die laut Mutter-Kind-Pass vorgeschrieben sind (Ultraschall, Interne Untersuchung, Blutuntersuchungen).

 

Geühlt war ich mein Leben noch nicht so oft bei Ärzten wie seit Beginn der Schwangerschaft und das obwohl wir komplett auf alle Zusatzuntersuchungen verzichten.

Ich bin der Meinung, solange so alles passt, muss ich mich und unserem ungeborenen Kind nicht diesem Stress aussetzen.

 

Da bei den Blutuntersuchungen alles passt, nehme ich auch keine Ernährungszustätze. Ich versuche mich abwechlsungsreich zu ernähren wie auch vor der Schwangerschaft - wichtig dabei ist mir, darauf zu achten, dass ich Lebensmittel ohne Konservierungsstoffe, künstliche Aromen und dergleichen verwende, die Lebensmittel frisch und wenn möglich saisonal und regional sind. Viel Obst und Gemüße, wenig Naschereien und wenn, dann zumindest welche mit nicht all zu viel Zucker und Fett, dafür mit Zartbitterschokolade oder Obst.

Ausreichend Trinken ist auch wichtig - morgens trinke ich fast jeden Tag ein kleines Glas frischen Orangensaft, tagsüber Wasser und ungezuckerte Kräutertees.

Somit ernähre ich mich eingentlich genau so wie vor der Schwangerschaft - nur dass ich jetzt noch öfter auf den Tag verteilt meine dafür kleineren Portionen esse, da einfach je größer unser Bauchzwerg wird weniger Platz für alles andere bleibt und ich mich bei größeren Portionen nicht wohl fühle.

 

In der Zeit der Übelkeit mochte ich keinen Kaffee und keine Bananen - beides konsumierte ich davor täglich. Inzwischen mag ich auch beides wieder, beim Kaffee jedoch versuche ich nicht mehr als 2 Tassen am Tag zu trinken und vor allem auch darauf zu achten, dass ich keinen all zu starken Kaffee verwende.

 

Hin und wieder spielt mein Gusto verrückt und ich will zum Beispiel unbedingt irgendwelche Fertigprodukte oder eine Süigkeit, die ich ansonsten nie essen würde. In diesen einzelnen, sehr selten vorkommenden Momenten gebe ich nach und esse diese von mir normalerweise verschmähten Lebensmittel. Meist komme ich eh schon beim ersten Bissen darauf, dass es mir dann doch nicht schmeckt... :-)

 

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Allgemein gehts mir zwar jetzt gut - und trotzdem kann ich die Schwangerschaft nicht wirklich genießen.

Ich hab mir das alles ganz anders vorgestellt! Viel zu gerne gebe ich einfach Vollgas und powere mich aus und das ist in diesem Zustand einfach nicht möglich. Der eigene Körper sagt einem sehr schnell, dass man nicht mehr nur für sich selbst verantwortlich ist!

Ich freu mich riesig auf unseren Nachwuchs und wünsche mir, dass es bis zum Schluss in mir aushält und gut "ausreifen" kann. Trotzdem bin ich froh, wenn die Schwangerschaft vorrüber ist und ich wieder die Kontrolle über meinen Körper selbst in der Hand habe. :-)

 

 

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